Die Geschichte der Blutegeltherapie


Die Menschen haben den großen Nutzen und das breite Spektrum von Blutegeln schon sehr früh erkannt
und setzen sie nachweislich seit etwa 3000 Jahren als Heilmittel ein. Schon 600-100 v. Christi Geburt wurden
in der chinesischen und indischen Medizin erfolgreiche Behandlungen dokumentiert.
In alten Sanskrit-Dokumenten fand man Berichte über Aufzucht und Einsatz von Blutegeln.
Nachdem der Blutegel über viele Jahrhunderte gezielt und sinnvoll eingesetzt worden war und viel Gutes geleistet hatte,
wusste man noch zu wenig über die wertvollen Inhaltsstoffe des Blutegelspeichels (Saliva genannt)
und konnte die blutverdünnende Wirkung der Saliva nicht konkret einschätzen.
Diese Wirkung führte bei der exzessiven Anwendung (oft 100 Egel gleichzeitig) zum Verbluten des Patienten.
Verbunden mit der zunehmenden Umweltbelastung kam es fast zur Ausrottung des Egels in Europa.

"Blutegel sind kein Schmarotzer, sondern Symbionten, die Phase des Zusammenseins nützt Wirt und Sauger!"



Der medizinische Blutegel - Hirudo medicinalis





Der Blutegel gehört zu den Ringelwürmern und ist ca. 5-10 cm lang.
Er ist oval und hat einen Durchmesser von etwa 1 cm. Am hinteren Teil hat er einen Saugnapf zum festhalten.
Mit dem Kopfteil heftet sich der Egel fest an die Haut, sodass nach dem Abfallen um die Bissstelle herum eine
ringförmige Rötung zu sehen ist.
Der Kiefer hinterlässt eine keine Wunde in Form eines "Y" oder des "Mercedes-Sterns" in der Haut.
Der erwachsene Egel wiegt 4-10 g und kann ungefähr die sechs- bis zehnfachte Menge seinen Körpergewichts an Nahrung aufnehmen.
Das entspricht 20 -50 ml Blut.